Mit wachsendem Bewusstsein für die Fragen des Älterwerdens hat sich auch das Angebot in der Altenpflege verändert und neue Ideen bereichern das Leben der Pflegebedürftigen in Hamburg: Das Hospital zum Heiligen Geist weitet sein Angebot zur Betreuung dementiell erkrankter Bewohner:innen aus und eröffnet feierlich sechs neue Pflegewohngemeinschaften mit insgesamt 72 Plätzen.
Rund 1,8 Millionen Menschen sind in Deutschland dementiell erkrankt, jährlich kommen geschätzt 300.000 Neuerkrankungen hinzu (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.). In einer Zeit, die geprägt ist von Diskussionen um den Pflegenotstand, geht das Hospital zum Heiligen Geist einen neuen Weg und hat am 8. März 2024 ein innovatives Angebot in der Betreuung demenziell erkrankter Menschen vorgestellt: Sechs neue Pflegewohngemeinschaften für jeweils 12 Bewohner:innen sind entstanden und umfassen insgesamt 72 neue Pflegeplätze. Außerdem wurden 36 Wohnungen für das Wohnen mit Service geschaffen, die mit neuester AAL-Technik (Ambient Assisted Living) ausgestattet sind.
Frank Schubert, Vorsitzender des Vorstands, zeigt sich glücklich über den erfolgreich erreichten Meilenstein in der Geländeentwicklung des Hospitals zum Heiligen Geist: „Mit diesem Neubau zeigen wir, dass selbst in der aktuellen, angespannten Zeit positive Entwicklungen in der Pflegebranche möglich sind. Die neuen Pflegewohngemeinschaften, mit ihren hellen und freundlichen Räumlichkeiten bieten beste Voraussetzungen um den dementiell erkrankten Menschen ein Leben in Sicherheit und Geborgenheit. Es ist uns wichtig, durch dieses neue zukunftsweisende Angebot sowohl für unsere Bewohnenden, ihren Angehörigen als auch für unsere Mitarbeitenden die emotionale Bindung an das Hospital weiter zu stärken und damit ein Gefühl der Zuversicht zu vermitteln.“
Ziel ist es, den Bewohner:innen mit einer demenziellen Erkrankung ein Zuhause zu bieten, in dem sie sich geborgen und angenommen fühlen. Anknüpfend an ihre Biographie stehen die noch vorhandenen Fähigkeiten und die bisherigen Gewohnheiten im Mittelpunkt. Die Bewohner:innen leben hier in einer kleinen Gruppe von jeweils 12 Menschen und werden von einem festen sowie geronto-psychiatrisch geschulten Mitarbeiterteam betreut. Die Planung und Umsetzung der Versorgung erfolgt in einem multiprofessionellen Team mit den behandelnden Haus- und Fachärzten sowie begleitenden Therapeuten. Zusätzlich zur täglichen Alltagsbetreuung stehen Angebote der Garten-, Musik- und Ergotherapie zur Verfügung.
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer zeigte sich begeistert: „Auch wenn die Vorstellungen vom guten Leben im Alter mitunter verschieden sind, eint die meisten Menschen der Wunsch, so lange wie möglich selbstbestimmt zu leben. Daher freue ich mich sehr über das neue Angebot des Hospitals zum Heiligen Geist, das sich an den individuellen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner ausrichtet und damit Rahmenbedingungen für ein gutes Leben im Alter schafft.“
Die Einweihungsfeier begann mit der Begrüßung durch Dr. Michael Labe, Präses des Kollegiums der Oberalten. Darauf folgten Ansprachen von Frau Senatorin Melanie Schlotzhauer und Hospital-Vorstand Frank Schubert. Eine Diskussionsrunde mit Mitarbeitern und Angehörigen zeigte noch einmal auf, welche Bereicherung dieses neue Wohnkonzept für die Bewohner:innen darstellt.
Doch nicht nur für Demenzerkrankte, sondern auch für Mitarbeitende stellen die Pflegewohngemeinschaften eine Neuerung dar: Strenge Zeitpläne werden aufgebrochen, es steht mehr Zeit für jeden Einzelnen zur Verfügung und die neue Infrastruktur und die Ausstattung des Hauses erleichtern den Pflegealltag immens.
Abschließend wurden die Gäste zu einem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten eingeladen, um sich vor Ort einen Eindruck des Angebots zu verschaffen.
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