Die Wurzeln des Hospitals zum Heiligen Geist gehen zurück bis ins Jahr 1227. Als einer der größten Hamburger Anbieter:innen für alle Lebensphasen im Alter verbinden wir heute Tradition und christliche Werte mit der Zukunftsorientierung einer modernen Einrichtung. Als gemeinnützige Stiftung sind wir der Zukunft verpflichtet. Was im Hospital zum Heiligen Geist erwirtschaftet wird, kommt daher ausschließlich unseren Einrichtungen sowie allen Mieter:innen, Bewohner:innen, Kund:innen und Mitarbeitenden zu Gute. Eine wichtige Funktion hat bei uns das Kollegium der Oberalten der Hamburger Hauptkirchen, aus deren Mitte der Verwaltungsrat unserer Stiftung gewählt wird.
Die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist kann auf eine lange Historie zurückblicken. Dabei ist unsere Geschichte eng verbunden mit den Oberalten, unserer Mitgliedschaft in der Diakonie und dem hohen Engagement unserer Mitarbeiter:innen, die wir teilweise in unserer zur Stiftung gehörenden Pflegeschule ausbilden.
Die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist kann auf eine lange Historie zurückblicken. Dabei ist unsere Geschichte eng verbunden mit den Oberalten, unserer Mitgliedschaft in der Diakonie und dem hohen Engagement unserer Mitarbeiter:innen, die wir teilweise in unserer zur Stiftung gehörenden Pflegeschule ausbilden.
Das Hospital zum Heiligen Geist ist die älteste Stiftung Hamburgs. Ihr voller Name lautet: Hospital zum Heiligen Geist mit Oberalten-Stift, Marien-Magdalenen-Kloster und Altendank. Am heutigen Standort Poppenbüttel sind vier Stiftungen vereint, die seit fast 800 Jahren im Dienste alter, bedürftiger und kranker Menschen stehen und ein wichtiger Teil der Hamburgischen Geschichte sind.
Das Marien-Magdalenen-Kloster wurde 1227 am Hamburger Adolphsplatz gegründet, wo sich heute die Handelskammer befindet. Um die Entstehung rankt sich eine Legende: Graf Adolf IV flehte im Kampf gegen den dänischen König Waldemar II die Heilige Maria Magdalena um Hilfe an. Sie lenkte die Sonnenstrahlen so, dass das dänische Heer geblendet wurde und verhalf Graf Adolf zum Sieg. Die Schlacht fand am 22. Juli 1227 statt, das Datum gilt seither als Stiftungstag. Graf Adolf hielt sein Gelübde, ließ das gleichnamige Kloster erbauen und legte selbst die Mönchskutte an. Franziskaner pflegten im Kloster Arme und Kranke, bis nach der Reformation die gewählten Kirchenältesten (Oberalte) die Verwaltung übernahmen. 1839 wurde ein Klosterneubau am Glockengießerwall eingeweiht. 1901 stand der nächste Umzug in die Richardstraße in Eilbek an, direkt neben das Hospital zum Heiligen Geist. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude zerstört. Da die Verwaltung beider Häuser gemeinsam den Oberalten oblag, wurden sie nach dem Krieg offiziell zusammengelegt und im Alstertal neu aufgebaut.
Das Hospital zum Heiligen Geist wurde zur gleichen Zeit wie das Marien-Magdalenen-Kloster im 13. Jahrhundert wahrscheinlich von Bürger:innen der Stadt Hamburg gegründet. Das Wappen an der Heiligengeistbrücke, die vom Rödingsmarkt über den Alsterfleet zur Fleetinsel führt, erinnert noch heute daran. Das Hospital war für arme, kranke und alte Menschen bestimmt. Auch Reisende fanden in einem später angebauten Gasthaus Unterkunft. Die Hamburger Bürger:innen konnten sich Wohnungen sichern, um im Alter ein standesgemäßes Leben zu führen. Bereits 1247 wurde das Hospital als große Stiftung erwähnt. Auf dem „Heiligengeistfeld“, damals noch vor den Toren Hamburgs gelegen, wurde Getreide für die Versorgung der Bewohner:innen angebaut. Das Dorf Barmbek gehörte ebenfalls zum Besitz der Einrichtung. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts stand das Hospital am Rödingsmarkt, gegenüber dem heutigen Steigenberger Hotel. Anschließend zog es in einen Neubau an der Richardstraße in Eilbek. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es ab 1950 in Poppenbüttel neu aufgebaut.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Oberalten-Stift in Barmbek vom Kollegium der Oberalten gegründet. Errichtet wurde ein Wohnstift am Mühlendamm mit 130 Einheiten verschiedener Größen. Die Wohnungen standen alten Ehepaaren, Witwen und Alleinstehenden zur Verfügung – eine Frühform des sozialen Wohnungsbaus. Die Miete war gering, das Hospital zum Heiligen Geist leistete einen Zuschuss. Später konnten sich nicht nur bedürftige Menschen, sondern auch „höhere Stände“ um eine Wohnung bewerben. Auch das Oberalten-Stift wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und anschließend am neuen Standort in Poppenbüttel wieder aufgebaut.
Der jüngste Teil des Hospitals zum Heiligen Geist ist die Stiftung Altendank, eine Stiftung der „Neuen Sparcasse von 1864“ (spätere Hamburger Sparkasse). In einer Zeit großer Wohnungsnot errichtete sie 1964 ein Altenwohnheim mit 200 Plätzen. Das Gebäude befand sich in unmittelbarer Nähe zum Hospital zum Heiligen Geist am Hinsbleek 10. Schon früh arbeiteten beide Stiftungen zusammen. Das Hospital übernahm nach und nach Dienstleistungen für die Bewohner der Stiftung Altendank. 1988 wurden die Einrichtungen zusammengelegt. Ein Teil ihrer gemeinsamen Geschichte ist heute noch sichtbar: Im Erdgeschoss von Haus Orchidee befindet sich eine Haspa-Filiale.
Chroniken zu unserer Geschichte
Zum 775. Geburtstag des Hospitals zum Heiligen Geist sind 2002 zwei Chroniken erschienen,
die spannend und unterhaltsam auch ein Stück Hamburgischer Geschichte abbilden:
„Bürgersinn und Nächstenliebe“
von Matthias Gretzschel, 184 Seiten, Convent Verlag
„Gott zu Ehren, der Armut zum Besten“
von Frank Hatje, 735 Seiten, Convent Verlag
Beide Bücher sind im Buchhandel oder an der Rezeption unseres Kundenzentrums erhältlich.
Bis 1993 war das Kollegium der Oberalten der ehrenamtliche Vorstand der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist mit Oberalten-Stift, Marien-Magdalenen-Kloster und Altendank. Seit 1994 wird die Stiftung von einem hauptamtlichen Vorstand geleitet. Das Kollegium hat seitdem die Funktion eines Kuratoriums. Es wählt aus seiner Mitte Präses, Vicepräses und drei weitere Mitglieder in den Verwaltungsrat der Stiftung.
Das Kollegium der Oberalten besteht aus je drei Mitgliedern der Kirchengemeinderäte der fünf Hamburger Hauptkirchen Sankt Petri, Sankt Nikolai, Sankt Katharinen, Sankt Jacobi und Sankt Michaelis. Oberalte werden auf Lebenszeit in die Gemeinderäte gewählt. Nach der alten Kirchensatzung scheiden sie jedoch mit Vollendung des 75. Lebensjahres aus dem Kollegium aus.
Das Hospital zum Heiligen Geist gehört zur Nikolai-Gemeinde und bildet eine Exklave mit einem eigenen Pfarr- und Seelsorgeteam und einem regen Gemeindeleben mit Gottesdiensten und Andachten. Ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit der Hauptkirche St. Nikolai ist der Heilige Nikolaus, die ehemalige Wetterfahne der Hauptkirche St. Nikolai. Er steht heute auf dem Festplatz am Glockenturm auf dem Stiftungsgelände Heilig Geist am Alsterlauf und ist so etwas wie ein Schutzpatron.
Die Geschichte der Oberalten führt zurück in das Jahr 1528. Im Mai dieses Jahres machte die erbgesessene Bürgerschaft die je zwölf Gotteskastenverwalter der vier Kirchspiele St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen und St. Jacobi zu ihren ständigen Vertretern gegenüber dem Rat. Bald darauf wurden die Hospitäler und andere Vermögen in einem zentralen Gotteskasten gesammelt. Mit der Gotteskastenverordnung vom 29. September 1528 wurde für übergeordnete Aufgaben des Armenwesens ein gemeinsamer Gotteskasten geschaffen, für dessen Verwaltung jeweils die drei ältesten Diakone der vier Kirchspiele zuständig waren. Der entsprechende Vertrag ist zugleich das Gründungsdokument des Kollegiums der Oberalten. Sie waren damit auch verantwortlich für das Hospital zum Heiligen Geist und das Marien-Magdalenen-Kloster.
Mehr über die Geschichte der Oberalten erfahren Sie in dem Buch
„Zur Eintracht und Wohlfahrt dieser guten Stadt, 475 Jahre Kollegium der Oberalten in Hamburg“ von Dr. Herwarth von Schade (Convent Verlag, 464 Seiten, mit ca. 90 Abb., teils farbig, gebunden, 15,00 Euro, ISBN 3-934613-56-X). Das Buch ist auch an der Rezeption unseres Kundenzentrums erhältlich.
Das Kollegium der Oberalten
(Stand: Juli. 2023)
Dr. Michael Labe, Präses (St. Michaelis)
Christiane Hoffmann, Vicepräses (St. Nikolai)
Kristina Julia Bacht (St. Katharinen
Detlev Burkart (St. Michaelis)
Alk Friedrichsen (hinzugewählt)
Katrin Grunwaldt (St. Katharinen)
Sophie Hanzig (St. Petri)
Roland Keich (hinzugewählt)
Ulrike Kewell (St. Petri)
Dr. Susanne Nissinen (St. Jacobi)
Dr. Birgit Pagels (St. Katharinen)
Dr. Axel Pfeifer (St. Michaelis)
Sabine Stratmann (St. Jacobi)
Dr. Bernd Struß (St. Petri)
Doris Wittlinger (St. Nikolai)
Dr. Sebastian Zeeck LL.M. (St. Jacobi)
Prof. Dr. Reinhard Zimmermann (St. Nikolai)
Das Hospital zum Heiligen Geist ist Mitglied im Diakonischen Werk Hamburg – Landesverband der Inneren Mission e.V., dem größten Wohlfahrtsverband der Hansestadt. Als Landesverband vertritt die Diakonie die gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder und berät sie in rechtlichen, konzeptionellen, pädagogischen und wirtschaftlichen Fragen – etwa bei Vertrags- und Kostensatzverhandlungen mit dem Staat und den Kranken- und Pflegekassen. Außerdem ist der Landesverband „Stimme der Stimmlosen“: Er macht die Anliegen von benachteiligten Menschen öffentlich und setzt sich bei der Politik für Verbesserungen ein.
Das Hospital zum Heiligen Geist erfüllt zudem den christlich-diakonischen Auftrag mit der Betreuung und Pflege alter Menschen. In diesem Sinne genießen wir als Stiftung Schutz und Fürsorge der Nordkirche. Wir haben aber im Rahmen der kirchlichen Ordnung die zur Erfüllung unserer Aufgaben notwendigen Freiheiten.
Jedes Jahr starten allein bei uns im Hospital zum Heiligen Geist über 20 Pflegekräfte ihre Ausbildung. Ihre Berufsschule liegt direkt auf unserem dem Gelände: die Pflegeschule Alstertal. Träger ist das Hospital zum Heiligen Geist. Als staatlich anerkannte Berufsschule verfügt sie über die erforderliche Zertifizierung für Fördermaßnahmen durch die Arbeitsagentur (z.B. Bildungsgutscheine). Unsere Pflegeschule kooperiert mit anderen Altenpflegeeinrichtungen in Hamburg und setzt bei der überbetrieblichen Ausbildung auf praxisnahen Unterricht sowie einen engen Austausch mit den Praxisanleiter:innen der Ausbildungsbetriebe.
Mehr über die Pflegeschule Alstertal erfahren Sie hier.
„Als Präses des Kollegiums der Oberalten macht es mich sehr stolz zu sehen, dass das Hospital zum Heiligen Geist zwar Hamburgs älteste Stiftung ist, hier aber sehr innovative Projekte umgesetzt werden. Die Kombination aus Tradition und Fortschritt wird hier jeden Tag gelebt. Dafür wurden effiziente Strukturen geschaffen, wie sie typisch sind für eine große, moderne Institution. Darüber hinaus spielt das geistliche Leben im Hospital zum Heiligen Geist eine wichtige Rolle und wird aktiv gefördert.“
Dr. Michael Labe, Präses der Oberalten