Die Oberalten im 19. Jahrhundert
Trennung von Kirche und Staat
Nichts währt ewig. Das musste das Kollegium im 19. Jahrhundert erfahren. Nach dem Ende der Franzosenzeit erhielten die Oberalten 1814 ihre alte Machtposition, die ihnen Napoleons Stadtverwaltung genommen hatte, zwar zurück, doch schon bald war unverkennbar, dass das Bürgertum nun eine deutlich stärkere politische Mitwirkung einforderte. Auf Dauer ließen sich Reformen nicht aufhalten.
Neue Verfassung tritt 1860 in Kraft
Im Sommer 1859 nahmen Rat und Bürgerkonvent eine neue Verfassung an, die 1860 in Kraft trat und mit einer mehr als 300 Jahre alten Tradition brach. Von nun an wurde die Bürgerschaft repräsentativ gewählt, die bürgerlichen Kollegien wurden als politische Gremien abgeschafft, und die Trennung von Kirche und Staat wurde weitgehend vollzogen. Das Kollegium der Oberalten hat seither zwar keine politische Macht mehr, doch wie schon seit der Reformationszeit steht es bis heute in der Verantwortung für das Hospital zum Heiligen Geist.