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Arbeiten bei uns
Le n bei uns
AL
Von einem Spiel zum anderen
Trotz Krieg und Fliegeralarmen haben
wir viel im Freien gespielt, zum Beispiel
Kreisspiele wie „Dornröschen war ein
schönes Kind“, oder „Es fuhr ein Bauer ins
Ho-ho-holz“ und Versteckspielen mit
Verkleiden, damit das suchende Kind den
Falschen erwischte. Am liebsten spielte
ich Völkerball. Ein größerer Junge wählte
immer mich als „Scheintot“, weil ich so
gut fangen und werfen konnte und ihn –
wenn es sein musste – schnell erlösen
konnte. Ein größeres Mädchen erklärte
plötzlich: „Wir spielen jetzt Mutter und
Kind, ich bin die Mutter, ihr seid die Kin-
der. Ihr geht jetzt schlafen!“ Dieses Spiel
fand ich doof und langweilig, kurz ent-
schlossen nahm ich meinen Teddy und
spielte für mich allein. Auf die besorgte
Frage meiner Mutter, was denn los sei,
hieß es: „Elisabeth will kein Kind sein!“
n
Elisabeth Peukert, Haus Begonie
Spielen mit Hindernissen
Für mich war das Größte meine Puppen-
stube. Mit viel Liebe hatte ich alles einge-
richtet, vom Puppengeschirr bis zum Blu-
mentopf auf dem Wohnzimmertisch.
Doch dann kamen an manchen Wochen-
enden meine Cousinen zu Besuch. Sie
spielten mit meiner Puppenstube und
brachten alles völlig durcheinander.
Wenn sie weg waren, musste ich
alles wieder in Ordnung bringen und
gründlich aufräumen. Amnächsten Sonn-
tag war es wieder das Gleiche, meine
Cousinen kamen und mein Puppenhaus
geriet wieder in Unordnung. Ich war sehr
ärgerlich …
n
Irene Bartsch, Haus Jasmin
Toben im ganzen Haus
Ich bin als Jüngste von fünf Geschwistern
in einem Pfarrhaus aufgewachsen. Unser
Lieblingsspielplatz war auf dem Boden
unseres Hauses. In den Ferien und bei
schlechtem Wetter „verschwanden“ wir
dorthin. Es gab einen Krämerladen, eine
Kasperlebude, eine Schaukel und vieles
mehr. Mein Bruder Helmut gab tolle
Kasperlevorführungen, zu denen sich
manchmal die ganze Nachbarschaft
einfand. Wenn unsere Eltern nicht zu
Hause waren, spielten wir Verstecken im
ganzen Haus, das war herrlich! Einmal
ging eine Fensterscheibe zu Bruch und
mit Sorge warteten wir auf die Rückkehr
unserer Eltern. Meine Schwester Elisabeth
und ich spielten sehr gern mit unseren
Puppen. Karin, Liesel und Günter haben
heute noch einen Platz bei mir in der
Wohnung, sie erinnern mich an unbe-
schwerte Kinderzeiten.
n
Maria Stehn, Haus Jasmin
Vom Kasperletheater bis zur Puppenstube
Erinnerungen aus Kindertagen
„Was haben Sie als Kind gern gespielt?“ fragten wir im letzten Glockenturm und haben
viele Antworten von unseren Lesern erhalten. Hier sind einige Spieleerlebnisse.
Historisches
Spielzeug
Die Puppen aus
ihrer Kindheit
bereiten Maria
Stehn auch heute
noch große Freude.