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Zufluchtsort am Meer

Im Ostseebad Dahme, im „Hamburger

Haus“ fanden die Bewohner des Hospi-

tals und später auch ein Teil der Kloster-

bewohner eine neue Bleibe. Der damali-

ge Leiter des Hospitals, der ÖkonomMax

Schubert, war nicht nur der „Retter“ des

Silberschatzes, er erwies sich in dieser

schwierigen Zeit auch als kluger und tat-

kräftiger Gestalter des neuen Zuhauses

für die Bewohner. So ließ er beispiels-

weise die noch intakte Heizung aus den

Ruinen des Hospitals in der Richardstraße

nach Dahme bringen. Nach und nach

entstand wieder ein gemein-

schaftliches Leben unter den Be-

wohnern, doch blieb für manchen

die bange Frage, ob und wann es

wieder zurück nach Hamburg

gehen würde.

Eine Entscheidung

für die Zukunft der Stiftung

Im Kollegium der Oberalten wur-

de unterdessen viel darüber nach-

gedacht, das Hospital am neuen

Standort an der Peripherie von

Hamburg wieder aufzubauen. Eine erste

Idee für ein Grundstück in Volksdorf

wurde verworfen. Dann brachte der

Oberalte Nottebom ein Gelände in Pop-

penbüttel ins Spiel. Ende 1949 erklärte

sich die Finanzbehörde bereit, die Grund-

stücke am Mühlendamm und in der

Richardstraße gegen ein entsprechendes

Areal in Poppenbüttel zu tauschen. Es

war der Beginn für eine neue Zukunft

der Stiftungen.

Schnelles Wachstum

mit neuem Wahrzeichen

Zwei Jahre später, im November

1951, wurde bereits Richtfest gefei-

ert für zwei Gebäude auf dem neuen

Gelände, die Häuser B und C. Insgesamt

275 Menschen sollten hier leben, in Ein-,

Zwei- und Dreibettzimmern. Die Ausstat-

tung der Zimmer war einfach, denn

Hamburg befand sich mitten im Wieder-

aufbau in wirtschaftlich schwierigen Zei-

ten. Haus C wurde das Hauptgebäude

mit einem Glockenturm, einer Kranken-

pflegeabteilung und einem Speisesaal

für bis zu 300 Personen. Im Keller befand

sich unter anderem eine Schuhmacher-

werkstatt. Auch das Marien-Magdalenen-

Kloster wollten die Oberaltenwieder neu

errichten. Es entstand das Haus D mit Ein-

zimmerwohnungen, das bereits 1952 be-

zugsfertig war. Es folgten noch die Häu-

ser A und E, und 1953 wurde der vorerst

letzte Bauabschnitt fertiggestellt. Damit

gab es das Hospital und das Marien-

Magdalenen-Kloster wieder.

n

sh

Wege in die Zukunft

Am Ende des Krieges lag Hamburg zu großen Teilen in Trümmern, die Gebäude des

Marien-Magdalenen-Klosters, des Hospitals und des Oberalten-Stifts waren unbe-

wohnbar geworden. Alle Bemühungen, die baufälligen Gebäude wieder instand

setzen zu lassen, scheiterten.

Lesen Sie in der

nächsten Ausgabe:

Aus drei werden vier:

Die Stiftung Altendank

Teil 10

Sie versorgten die

Bewohner in Dahme

Haus C, das Haupt-

gebäude mit dem

Glockenturm

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Rund um den Glockenturm · Dezember 2015

Geschichte