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nachtsdekorationenvomHobbytreff, Gruß-

karten und Kunsthandwerk bis zu Büchern

oder Schmuck. Und oben in der Friesen-

stube hält die Hexe Knickebein die Klei-

nen in Atem. „Ich freue mich in diesem

Jahr wieder auf denWintermarkt und auf

alles, was hier geboten wird“, schwärmt

Herr Jeike aus Haus Sonnenblume. „Mei-

ne Tochter hat hier einen Stand“, berich-

tet Frau Fehsenfeld. „Ich freue mich, dass

ich sie bei dieser Gelegenheit hier treffen

und gleichzeitig die vorweihnachtliche

Stimmung genießen kann.“ „Ich komme

einmal in der Woche zum Schwimmen ins

Hospital – der Wintermarkt ist für mich

ein Muss, aber erstmal muss ich mich auf-

wärmen“, sagt Frau Harwege, steuert auf

den Glühwein zu und genehmigt sich ei-

nen. Frau Schwarze beklagt die Qual der

Wahl: „Ich weiß gar nicht, wofür ich mich

entscheiden soll.“ Und die vierjährige

Elisabeth erzählt selig: „Ich war bei der

Hexe Knickebein, und die hat mich mit-

spielen lassen – das war so toll!“

n

sh

Die Geschichte hat sich in der Kirchengemeinde eines kleine-

ren Ortes zugetragen, zu deren Sprengel mehrere umliegen-

de Dörfer gehören. Der sonntägliche Kirchgang war – außer

zu Weihnachten natürlich! – wie überall nicht sehr gefragt.

Gut besucht dagegen war der Kindergarten der Gemeinde.

Die Kleinen führten in jedem Jahr zu Weihnachten ein

Krippenspiel auf. Während die Kinder wechselten, blieb das

Krippenspiel immer das gleiche. Auch die Verse des Lukas-

Evangeliums sind seit über 2000 Jahren dieselben und haben

ihren Zauber nicht verloren!

Es war wieder soweit. Heiligabend stand vor der Tür. Die Kin-

der hatten eifrig geprobt und die Kindergärtnerin schärfte

ihnen ein, am nächsten Tag zum Umziehen unbedingt eine

halbe Stunde vor Beginn der Christvesper zu kommen. Am

Nachmittag hatte es zu schneien begonnen. Es schneite die

ganze Nacht hindurch, hörte auch am anderen Morgen nicht

auf. Die Schneedecke war bereits so dick, dass kein Auto mehr

fahren konnte und der Busverkehr eingestellt worden war.

Zum Gottesdienst hatten sich nur wenige Menschen und eini-

ge Kinder aus dem Ort zu Fuß durch die Schneemassen ge-

kämpft. In der Schar der kleinen Schauspieler klafften Lücken.

Die Kindergärtnerin war in heller Verzweiflung. Was sollte sie

bloß tun? Da hatte ein noch junger Vater die Idee, beim Krip-

penspiel einzuspringen, denn er war selber vor etlichen Jah-

ren in dem Kindergarten gewesen und konnte den Text

immer noch auswendig. Auch einige andere Erwachsene

erinnerten sich. So kam es, dass zwischen den paar Kindern

flügelloseMütter-Engel und hirtenstablose Väter-Hirten stan-

den. Es muss eine sehr bewegende Aufführung gewesen

sein! Das Wichtigste hatte sich ja nicht durch den Schnee hin-

dern lassen zu kommen: das Kind in der Krippe!

n

Aufgeschrieben nach einer wahren Begebenheit

von Elisabeth Peukert, Haus Begonie

Ein besonderes

Krippenspiel

Fröhliche Weihnacht!

Trotz des ungemütlichen Wetters herrschte

auf dem Wintermarkt beste Stimmung.