

Rund um den Glockenturm · Dezember 2015
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Moment mal
Immer wieder geschieht es, dass sonntags eine un-
serer Bewohnerinnen ihre kleine Marienstatue zum
Gottesdienst mitbringt. Wenn diese Marienstatue
zu uns getragen wird, dann liegt sie zuvor im Schoß
ihrer Besitzerin, bevor ich das Figürchen aufnehme,
es auf unseren Altar stelle und dann ein Licht davor
stelle. Am Ende des Gottesdienstes kehrt diese klei-
ne Marienstatue wieder zurück zu ihrer Besitzerin,
bis sie dann und wann wieder einmal „zu Besuch“ in
unsere Gemeinde getragen wird.
Wie fern ist es unserer protestantischen Gewohn-
heit gerückt, Marias zu gedenken. Wir singen zwar
im Lied – so nebenbei – von „Marie, der reinen
Magd“, aber unsere Gesangbücher vermeiden fast
ängstlich die Strophen, in denen es heißt: „Von Jesus
singt und Maria!“
Die alten Marienfeiertage sind uns leider entglitten.
Allein am letzten Sonntag im Advent hat das Ge-
dächtnis an die Mutter unseres Herrn Jesus Christus
einen Zufluchtsort gefunden.
Am 4. Advent steht Maria in der verehrungswürdi-
gen Reihe derer, die bekennen wie Johannes der
Täufer: „Nein, ich bin
es
nicht.“
Nein, Maria ist
„es“
nicht. Doch wir sollten nicht ver-
gessen, was Maria, der jungen Frau, geschah: Ver-
kündigung, Heimsuchung und Lobgesang (Lukas
1,46–55).
Für den glaubenden Men-
schen sind Marias Worte
„Mir ge-
schehe, wie Du gesagt hast“
entscheidend: Maria
ist
das Bild
des glaubenden Menschen und darum
ist sie auch
das Bild
der glaubenden Kirchen.
Die Kirche ist der Ort, wo geglaubt wird; der Ort, wo
Christus Gestalt gewinnen will in der Welt und für
die Welt. Gott hat diesen Ort „erkoren“ nicht um der
Tugend dieser Kirche willen – wer wollte so spre-
chen, wo uns doch die Fehlbarkeit nur zu bewusst
ist. Nein, Gott hat diesen Ort „erkoren“, weil sich
dort Menschen sammeln, die trotz all ihrer Fehlbar-
keit bereit sind, sein Wort zu hören und ihm und
ihren Mitmenschen zu dienen.
Vielleicht wäre es der schönste Gruß für die Kirche,
wenn sie der Gruß des Engels grüßen würde:
„Selig
bist du, die du geglaubt hast. Es wird vollendet
werden, was dir gesagt ist von dem Herrn.“
(Lukas
1,45)
Diesen adventlichen Zuspruch und den Trost der
Weihnacht wünsche ich Ihnen allen!
Ihre
Pastorin Hanna Hirt
Liebe Menschen im
und um das Hospital!
Herzliche Einladung
Herzliche Einladung im Dezember: AmMontag,
den 28. Dezember 2015 lade ich Interessierte
ein, mit mir zum konzertanten Krippengottes-
dienst in die Hauptkirche St. Michaelis zu
fahren.
Abfahrt vom Empfangszentrum um
16.30 Uhr mit den Hospitalbussen (Anmeldung
an der Rezeption erforderlich).
Für den Kalender im Monat Januar: Am Mitt-
woch, den 13. Januar 2016 lade ich gemeinsam
mit der Kantorin Anna Ubbelohde herzlich ein
zum Freien Singen.
Die alt gewordene Stimme
ist ein Instrument, mit dem wir experimentieren
können, das erklingen kann. Vorkenntnisse sind
nicht erforderlich. Wir treffen uns in der Zeit von
15.30 bis 17.00 Uhr in der St. Nikolaikapelle. Ihre
Anmeldung an der Rezeption erleichtert die
Vorbereitung, aber auch Kurzentschlossene sind
herzlich willkommen.