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Leben bei uns
Alt? Wir doch nicht!
Lustige Wetten in Haus Arnika
Es begann mit einer kleinen Kaffeema-
schine in elegantem Granatrot, die ha-
ben mir meine Kinder geschenkt, damit
Muttern sich jederzeit einen Espresso be-
reiten kann. Ich war so stolz, ich zeigte
jedem gleich mein „Maschinchen“ und
braute einen Espresso nach dem ande-
ren, vor allem für die Nachtwachen in
unserem Haus Arnika, damit sie ihren
möglichen „müden Turn“ besser über-
stehen konnten.
Eines Morgens kam unsere Hausleitung
Frau Wiening bei mir vorbei, denn auch
sie hatte von der granatroten Maschine
gehört. Ich bot ihr von meinem „Wun-
dertrank“ an mit der Bemerkung, dass
es diesen eigentlich nur morgens um
5.00 Uhr für die Nachtwachen gäbe.
Ihre Reaktion war: „Na, dann komme
ich um 5.00 Uhr vorbei.“ Meine Verblüf-
fung wischte sie mit „wetten dass?“ vom
Tisch. Am nächsten Morgen punkt 5.00
Uhr hatte ich meine Wette und den
Wettgewinn, eine Flasche guten Rotwein,
verloren. Dafür waren wir beide irgend-
wie stolz und genossen zum Espresso
leckere Kekse – Komfort muss sein!
Die Jahre zogen darüber hinweg, bis zu
unserer letzten Bewohnerversammlung,
da ging es erneut um das Thema Wet-
ten. Frau Wiening erzählte von unserem
damaligen verrückten Treffen. „Das kön-
nen wir doch wiederholen,“ war mein
leichtsinniger Vorschlag, worauf Frau
Wiening antwortete: „Topp, die Wette
gilt!“ Bedingung war, dass mindestens
fünf Bewohner um 5.00 Uhr morgens
im Schlafanzug zur frühen Kaffeetafel
erscheinen müssten. Unser „Nachtengel“
Herr Mach half mir über die Verzagtheit
hinweg mit den Worten: „Das schaffen
wir, ich helfe Ihnen!“
Am Abend vorher deckten wir einen far-
benfrohen Kaffeetisch, für Kaffee und
Rosinenbrot war gesorgt. Um 5.00 Uhr
duftete es nach frischem Kaffee – wahr-
haftig, es waren siebenMitbewohner ge-
kommen, die meisten im Schlafrock! Wir
stießen mit gekühltem Sekt an, und bei
heißem Kaffee und Rosinenbrot waren
wir uns einig: „Alt? Wir doch nicht!“
Schon haben wir über die nächste Wette
nachgedacht – hier ist sie: Wetten, dass
die Hausgemeinschaften in den anderen
Häusern es nicht schaffen, morgens um
5.00 Uhr mindestens fünf Bewohner zu
einem „Frühschoppen“ um einen Tisch
zu versammeln? Top, die Wette gilt!! Wir
hören …
n
Ursula Brolund, Haus Arnika
Wie eine Kaffeemaschine und ein paar mutig daher gesagte Worte in Haus Arnika
für viel Spaß und gute Laune am frühen Morgen sorgten – zur Nachahmung
empfohlen!
Sie lösten die Wette
ein und kamen um
5.00 Uhr früh zusam-
men: Die „Schlaf-
rock-Gruppe“ mit
Hausleitung Susann
Wiening.