

Rund um den Glockenturm · Juni 2016
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Gestern & heute
Mitarbeiter erzählen, was für sie Heimat bedeutet
„Heimat kennt keine Grenzen“
Heimat bedeutet vertraut zu sein mit Kultur,
Menschen und Orten, ein Zuhause zu haben und
auch Grenzen zu überwinden. Diesmal haben wir
uns in unserer „Kleinen Stadt“ zum Thema Heimat
umgehört, um von unseren Mitarbeitern und Kolle-
gen etwas über ihre Gedanken zu erfahren und um
sie noch ein wenig besser kennen zu lernen.
So vielfältig und unterschiedlich ihre Aufgaben, so
mannigfaltig ihre Lebensgeschichten, von denen sie
uns im Interview erzählten. Die Erinnerungen rei-
chen vom Segeln auf der Elbe, von Schleswig an der
Schlei über Düsseldorf und das Rheinland sowie
Allenstein in Masuren bis hin nach Porto Novo in
Benin.
Eine Heimat und ein Zuhause haben
Meine Heimat ist Benin, ein kleinerer Staat in Westafrika, der zwischen Togo
und Ghana liegt. In Porto Novo, der Hauptstadt, bin ich geboren und aufge-
wachsen. Dort lebt meine Familie, mein Vater und seine fünf Frauen. Wir
sind zusammen 17 Kinder, eine sehr große Familie. Seit etwa acht Jahren
lebe ich in Deutschland, bei meiner Frau und meiner achtjährigen Toch-
ter. Hier bin ich zu Hause, aber wenn ich häufig zu meiner Familie nach
Porto Novo fliege, dann komme ich in meine Heimat. Die Gemeinschaft
und der gute Zusammenhalt mit meinen Geschwistern, das bedeutet
mir viel. Wir helfen uns gegenseitig, essen dann gemeinsam (von einem
großen Teller!). Dann zieht es mich wieder zurück nach Hause, zu meiner
kleinen Familie nach Deutschland.
n
Faesole Adeniyi, Mitarbeiter HoBo
Meine Heimat ist „Grenzen-los“
Mit 21 Jahren kam ich aus meiner Heimat Allenstein in Masuren/Ost-
preußen nach Deutschland. Jetzt lebe ich bereits seit 35 Jahren in Ham-
burg. Meine Familie ist zum Teil deutschstämmig. Für mich sind Allenstein
und Hamburg meine Heimat. Mehrere Male im Jahr fliege ich in einer Stun-
de nach Danzig und dann weiter nach Allenstein. Wir haben dort ein Haus, dort
lebt ein Teil meiner Familie. Ich kann blitzschnell von Deutsch auf Polnisch umschalten,
sozusagen mit dem einen Ohr polnisch hören und mit dem anderen deutsch. Ob ich hier bin
oder dort – ich fühle mich in beiden Städten gut, finde keine Unterschiede – bis auf die Sprache.
Grenzen bräuchte es eigentlich nicht …
n
Therese Gajewski, Finanzbuchhaltung
d