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Gesellschaft
Der Methusalem-Code
Wie alt ein Mensch wird, hängt maßgeblich von drei Komponenten ab: von seiner
Umwelt, seinem Lebensstil und zu etwa 30% von seiner genetischen Veranlagung.
Rezept für ein langes Leben
Eine Besonderheit der Ernährung auf Okinawa ist,
dass viele Lebensmittel mit geringer Kaloriendichte
gegessen werden, wie beispielsweise Algen, viel
Gemüse und „Goya“, eine speziell bittere Gurke.
Außerdem stehen nur wenig Fleisch und tierisches
Fett auf ihrer Speisekarte, dafür umso mehr Fisch
und eiweißreiches Tofu. Sehr wichtig für die Insulaner
ist es, sich Zeit für ihr Essen zu nehmen, es mit Hinga-
be zu zelebrieren und in Gesellschaft zu speisen.
Gemeinschaft, Aktivität und Gelassenheit
Auf Okinawa ist das Wort „Ruhestand“ völlig unbe-
kannt. Und „Nichtstun“ kommt für die emsigen,
hochbetagten Insulaner absolut nicht infrage. Im-
mer sind sie beschäftigt: sie kochen, waschen, put-
zen, fischen, kaufen ein, treiben Sport oder stehen
täglich auf ihrem Acker. Sie sind schlank, wirken ju-
gendlich und aktiv. Es wird wenig geraucht und
kaum Alkohol getrunken. Die Senioren lieben die
Gemeinschaft – nicht nur die eigene Familie, son-
dern auch Nachbarn und Freunde. Wer keine Arbeit
oder Angehörige mehr hat, wird mit-
versorgt und mitbetreut. Alle sind
füreinander da, jeder ist ein Teil der
Gesellschaft, der respektiert und
wertgeschätzt wird. Für die Men-
schen dort ist ihre soziale Verantwor-
tung eine Selbstverständlichkeit. Die
Menschen auf Okinawa sind sehr ge-
lassen, wenn es um das Thema Pünkt-
lichkeit geht: Morgen ist auch noch
ein Tag! Der ruhige Gemütszustand
ist sicherlich ebenfalls ein Grund für
ihr besonders langes Leben.
Was uns im Alter Freude macht
Im Alter verliert der Mensch sicher-
lich hier und da Aktivitätsmöglich-
keiten undmuss mit ersten Einschrän-
kungen leben. Aber dafür gewinnt er an Weisheit
und Lebenserfahrung. Viele Senioren, auch hier bei
uns im Hospital, haben ihre eigenen kleinen Ge-
heimnisse, wie sie trotz hohen Alters ihre mentale
und körperliche Gesundheit bestmöglich erhalten
und Freude am Leben haben.
Wie halten Sie sich fit und was macht das Leben im
Alter für Sie schön? Haben Sie Tipps, wie Sie sich fit
halten und was Ihnen gute Laune macht? Darüber
möchten wir mehr erfahren und in den kommenden
Ausgaben des Glockenturms darüber berichten. Wir
freuen uns auf Ihre Zuschriften in unserem Glocken-
turm-Briefkasten im Empfangszentrum.
n
Jenny Schendel, Fitness-Trainerin
In manchen Regionen der Welt werden die Men-
schen uralt und erfreuen sich bester Gesundheit.
Zum Beispiel auf Okinawa/Japan, der wohl be-
kanntesten Hochburg der „Super-Alten“. Dort sind
rund 740 von 1,3 Millionen Menschen über 100
Jahre alt, 90% davon sind Frauen. Unsterblich
scheinen diese Hochbetagten, auch Methusalems
genannt, zu sein.