

Rund um den Glockenturm · März 2016
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Titelgeschichte
Der Frühling hat sich eingestellt
Vom frühen Osterfest und
der Sorge eines Hasen
Wir atmen buchstäblich auf nach den
langen, dunklen Wintermonaten. In
diesem Monat, am 20. März, beginnt
kalendarisch der Frühling. Im März
feiern wir auch das Osterfest, das ist
nicht immer so. In diesem Jahr liegt
Ostern sehr früh. Warum ist das ei-
gentlich so?
Komplizierte Berechnung in früher Zeit
In Zeiten, als ein allgemein anerkannter
Kalender fehlte, feierten die Menschen
in verschiedenen Regionen Ostern zu
unterschiedlichen Zeiten. Erst das Konzil
von Nicäa im Jahre 325 nach Christus
legte fest, dass Ostern nach Frühlings-
beginn, an einem Sonntag und nach dem
jüdischen Pessach-Fest stattfinden sollte.
Erst Jahrhunderte später, als der Früh-
lingsbeginn kalendarisch festgelegt war,
etwa ab dem 8. Jahrhundert, feierten
alle Christen das Osterfest zum selben
Zeitpunkt. Doch die genaue Berechnung
des Datums für Ostern blieb unterschied-
lich. Der Mathematiker und Astronom
Johann Carl Friedrich Gauß entwickelte
um 1800 die „Gaußsche Osterformel“,
eine komplizierte Berechnungsmöglich-
keit für das Osterdatum, in das er auch
die „Mondgleichung“mit einbezog, denn
Zarte Blüten in den Beeten, helles Licht am Morgen, erste wärmende Sonnen-
strahlen, Vogelgezwitscher trotz Kälte und Schnee – der Frühling naht und ist
nicht mehr aufzuhalten.
das Datum für das Osterfest hat auch mit
dem Vollmond zu tun.
Der Vollmond gibt das Datum an
Ostern ist ein bewegliches Fest. Weitere
Feiertage, wie Christi Himmelfahrt und
das Pfingstfest richten sich nach ihm.
Heutzutage ist es etwas einfacher, das
Datum für Ostern zu ermitteln. Zwei Din-
ge legen es fest: Ostern liegt immer nach
dem Frühlingsbeginn, und der Oster-
sonntag ist immer der erste Sonntag
nach dem ersten Frühlingsvollmond im
Jahr. Damit kann Ostern frühestens am
22. März und spätestens am 25. April