

Rund um den Glockenturm · Januar 2016
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Mitarbeiter erinnern sich
Wie war es im Hospital zu Beginn der
70er Jahre? Vier langjährige und heute
zum Teil pensionierte Mitarbeiter erin-
nern sich: Das Gebäude mit dem Turm
stand ungefähr dort, wo sich heute Haus
Calendula befindet. Es war ein Haus, das
alles in einem beherbergte: die Verwal-
tung mit 13 Mitarbeitern, das Aufnah-
mebüro, die Buchhaltung, die Wohnung
des Direktors und die Bewohnerzimmer.
Im Keller befand sich die Küche und an-
grenzend der Festsaal sowie ein Kinder-
garten. Die Bewohner in den Häusern
brauchten noch kaum Pflege, sie lebten
quasi so, wie heute die Mieter im Woh-
nen mit Service. Allerdings mit deutlich
weniger Komfort, zum Teil waren sie in
Dreibettzimmern untergebracht mit Toi-
letten auf dem Flur. In einem Haus war
das Bad im Keller.
Hausdame und Oberin
In jedem Haus gab es eine Hausdame. Sie
verteilte die Medikamente, führte Ge-
spräche mit Angehörigen und verwalte-
te das Taschengeld der Bewohner. Pflege
und examiniertes Personal gab es nur in
Haus M(ohnblume), dem Pflegehaus.
Dorthin wollte niemand so gerne. Die
Menschen, die dort lebten, waren größ-
tenteils bettlägerig, und die Oberin Seid-
ler, die damalige Leiterin des Hauses,
führte ein strenges Regiment.
Feste „von Hand gemacht“
Die Menschen im Hospital, Bewohner
und Mitarbeiter, feierten auch zu dama-
ligen Zeiten gerne. Doch war die Organi-
sation und Ausstattung der Feste sehr
viel bescheidener und weniger aufwän-
dig als heutzutage. Bei großen Festen –
auch früher gab es ein jährliches Som-
merfest – geschah Vieles auf Eigen
initiative der Mitarbeiter. Wer konnte,
backte Kuchen, organisierte Spiele und
schaute zu Hause nach, ob er etwas für
die Tombola aus seinem Haushalt bei-
steuern konnte. Die Bewohner freuten
sich darüber, und die, die alles in „Hand-
arbeit“ beigesteuert hatten, freuten sich
mit ihnen.
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sh
Leben in der Stiftung in den
70er Jahren – ein Exkurs
Am neuen Standort in Poppenbüttel entwickelte sich die Stiftung in den folgenden
Jahren immer weiter. Das Oberalten-Stift kam hinzu, ein Saal für Feste und 1964
eine Pflegestation mit 149 Betten – das heutige Haus Mohnblume. Damit war
das Kleeblatt aus früheren Zeiten wieder vollständig. 1967 wurde der Name
der Stiftung geändert in „Hospital zum Heiligen Geist mit Oberalten-Stift und
Marien-Magdalenen-Kloster“.
Lesen Sie in der
nächsten Ausgabe:
Aus drei werden vier:
Die Stiftung Altendank
Ein Ausschnitt aus
dem Rundwappen der
Oberalten von 1529
Ein Luftbild der
Stiftung aus dem
Jahr 1973
Geschichte
Teil 11