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RundumdenGlockenturm /Mai 2015
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Momentmal
Vor Jahren saß ich nach einem langen
und erlebnisreichen Tag bei der herauf-
steigenden Dämmerung für eine Weile
am Fluss Nil inUnterägypten. Unter mir
ein sonnengewärmter Stein, vor mir Fe-
luken, schmale Lastenboote imWind se-
gelnd, deren Takelage leise schlug, über
mir der weite Himmel. Im Sonnenunter-
gang sah icheinBootnahedemUferun-
ter vollenSegelndenFluss aufwärts fah-
ren, vomWestwindgetrieben. Eswarein
großes Boot, das schwer beladen war.
DiesesBoot vor der untergehenden Son-
ne war erstaunlich schön. Der Boots-
mann hielt ruhig das Steuer, wiemühe-
los schiendasBoot imWasser zugleiten,
dennderWind tatdieganzeArbeit.Die-
sesErlebnis ist fürmichzueinemBildder
Mühelosigkeit geworden, das ich mir
gernwieder vormein inneresAugehole.
Ichweiß,dassesMomente imLebengibt,
da istdieAnstrengunggroß, dawirktdie
eigene Energie unter der Last und den
Fragen des Lebens wie zerstreut. In sol-
chen Zeitenmühenwir uns darum, über
die Runden zu kommen. Ich vermute,
dass Sie solcheZeitenauchkennen.
Haben Sie sich dann je gefragt, warum
mancheMenschen alle Lebensfreude zu
verlieren scheinen, wenn sie älter wer-
den? Sicher, in jungen Jahren scheint es
eher leichter zu sein, einen spontanen
unbekümmerten Blick auf das Leben zu
haben,unbeschwertaufdasLebenzuzu-
gehen. Aber im Gesicht alter Menschen
sehe ichnicht selten einen sorgenvollen
Ausdruck, bisweilen unnahbar, zurück-
gezogen, ohneLächeln.
Ich denke, dass es das Abmühen im Le-
ben ist, das all diese Spuren einzeichnet:
Wieviel Kraft ist schon gebraucht wor-
den, umdemLeben standzuhalten, Posi-
tion zu halten, die Kinder durchzubrin-
gen; wieviel Hader hat das einzelne
Lebengezeichnet. Unddann kann es ei-
negroße Freudegeben –ganzunerwar-
tet, wenn der Geist zu Zeiten vollkom-
men frei wird von Anstrengung und
einen Zustand der Freude entdeckt, der
Dankbarkeit und Liebe. Diesen Zustand
kannman nicht erzwingen. Wenn er da
ist, dann nennenwir diesen Zustand in-
nerenFrieden. DerGeist ist dannwieein
Boot, das leicht im Abendsonnenschein
segelt, scheinbarmühelos.
DasPfingstfestbefasst sichmitdemGeist
der Mühelosigkeit. Das Pfingstfest
spricht vom „sichöffnen“ für das Ge-
schenkvonGottesHeiligemGeist.Dieser
Geist derMühelosigkeitmöchte leibhaf-
tig inunswohnen, inallenMenschen. Er
wartet darauf, dass wir uns ihm öffnen,
damit er „zu seinen Toren“ (Lied 133
„Zieh ein zu deinen Toren“) in seinen
Tempel, inuns, einziehenkann.
DenWegdorthin feiernwir indernächs-
tenZeit:AmSonntagJubilate,den3.Mai,
wollen wir im Gottesdienst gemeinsam
mit den Butterfly Poets singen; amHim-
melfahrtstag, am Donnerstag, den 14.
Mai, singenwirMaienlieder. AmPfingst-
sonntag, den 24. Mai, an dem wir den
Gottesdienst gemeinsammit demKolle-
gium der Oberalten und dem Vorstand
feiern werden, werden zwei Menschen
aus unserer Mitte mit dem Goldenen
Kronenkreuz geehrt. Ich freue mich,
wennSiezumGottesdienstkommenund
mituns feiernwerden.
PastorinHannaHirt
LiebeMenschen im
undumdasHospital!
Gottesdienstmit
denButterflyPoets
Wann:
Sonntag, 3.Mai,
10.00Uhr
Wo:
Festsaal
Wir singen
Maienlieder
Wann:
Donnerstag, 14.Mai,
10.00Uhr
Wo:
Festsaal
Gottesdienst am
Pfingstsonntagmit
demKollegiumder
Oberaltenunddem
Vorstand
Wann:
Sonntag, 24.Mai,
10.00Uhr
Wo:
Festsaal
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