

19
Natur & Gesundheit
Den Bienen dient der Honig als Futter, beispielsweise
im Winter. Zum Überleben genügen, je nach Volks-
stärke undWinterhärte, zwischen 10 und 20 kgHonig.
Weil ein Bienenvolk bis zu 50 kg Honig produzieren
kann, ist eine Honigentnahme, die den Bienen einen
entsprechenden Wintervorrat lässt, möglich, ohne
dass eine Zufütterung erforderlich ist. Wird mehr
Honig entnommen, muss der Imker das Volk im
Spätsommer oder Herbst mit Ersatzstoffen in Form
von Zuckerprodukten versorgen.
Klein, aber oho!
Die Honigbiene ist ein
ganz besonderes Ge-
schöpf und kann nur
im Verband existieren.
So klein diese flauschigen Insekten sind, so groß ist
ihr Anteil für alles Leben auf diesem Planeten! Ohne
Fluginsekten wie Bienen gäbe es keine Bestäubung
und folglich gäbe es weder Pflanze noch Frucht.
Bienen bestäuben 80% unserer Nutz- und Wild-
pflanzen, sind somit für die Landwirtschaft unent-
behrlich. Ein Honigbienenvolk kann pro Tag drei
Millionen Obstblüten bestäuben. Allein zwei Mil-
lionen Tonnen Äpfel verdanken wir der jährlichen
Bestäubung durch Bienen.
Der Mensch –
Ersatzbestäuber von morgen?
Das weltweit zu beobachtende Bienensterben, u. a.
verursacht durch Überzüchtung von Honigbienen,
Einsatz von Pestiziden und einseitiger Bewirtschaf-
tung von Feldern, ist besorgniserregend. Außerdem
macht die Varroamilbe den Bienen schwer zu schaf-
fen. Diese Parasiten dringen in Bienenstöcke ein, legen
dort ihre Eier ab und ernähren sich vom Blut der
Arbeiterinnen. In Teilen Chinas haben die Bewohner
noch nie lebendige Bienen gesehen – es gibt dort
keine mehr! Da werden Millionen Obstblüten von
Menschen mit Wattebäuschchen, Pinseln und mit
Pollen gefüllten Medikamentenfläschchen mühsam
per Hand bestäubt. Es bleibt zu hoffen, dass es
gelingt, den Bienen mit vereinten Kräften unter
die Flügel zu greifen: Initiativen wie „Deutschland
summt!“ engagieren sich für den Schutz der Bienen.
Es ist auch kein Zufall, dass in den vergangenen Jah-
ren die Hobby-Imkerei in Mode gekommen ist.
Außerdem kann jeder Einzelne mit seinem Handeln
etwas tun – zum Beispiel Honig aus der Region kau-
fen, bienenfreundliche Pflanzen säen, Nistmöglich-
keiten für Wildbienen bieten, sowie auf Pestizide
verzichten – schließlich geht es um viel mehr, als um
ein morgendliches Honigbrot!
n
Jenny Adam, Fitnesstrainerin
Honig – flüssiges Gold
Er schmeckt im Tee, ist ein bekanntes Hausmittel bei Erkältungen,
besitzt antibakterielle und antientzündliche Eigenschaften und fördert
mit blutdrucksenkender Wirkung die Herzgesundheit.