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hatte die Hamburger Kämmerei jeden-

falls das Pachtgut Uhlenhorst gekauft

und dort ein Landhaus errichtet. Das

Alsterufer war unbefestigt, häufig war

das Ufergelände überschwemmt.

Clevere Unternehmer und ein Unikum

Das änderte sich, als 1837 die Unterneh-

mer August Abendroth, Adolph Jencquel

und Carl Beer Heine das Pachtgut erwar-

ben. Nach demGroßen Brand 1842 mach-

ten die cleveren Kaufleute mit der Ge-

gend ein gutes Geschäft. Sie ließen das

Gebiet entwässern, parzellieren und be-

bauen. August-, Karl- und Adolphstraße

(seit 1985 Herbert-Weichmann-Straße)

erinnern an die einstigen Besitzer, mit

der Schönen Aussicht waren dies die

ersten bebauten Straßen auf der Uhlen-

horst. Heute wohnen dort rund 15.000

Menschen.

Vom Wasser aus lässt sich der Charme

von Uhlenhorst besonders gut studieren.

Wer mit dem Alsterdampfer durch die

Im nächsten Glockenturm: Othmarschen

Kanäle schippert, kann sich kaum sattsehen an grünen Oasen,

verwunschenen Gärten, sich neigenden Weiden und strahlen-

den Villen. An der Schönen Aussicht und am Feenteich stehen

sie auf Hamburgs teuerstem Grund und Boden. Was Eduard

Rhein, den Erfinder der Langspielplatte und Gründer der Fern-

sehzeitschrift „Hörzu“ angeblich dazu inspirierte, über Nacht

Lastwagenladungen Sand in den Feenteich kippen zu lassen,

um sein Grundstück um ein paar Quadratmeter zu vergrößern

und so den Verkaufswert zu steigern.

Auch eine der schönsten Kirchen Hamburgs, die neugotische

St. Gertrud Kirche, steht auf der Uhlenhorst, am Kuhmühlen-

teich. Übrigens: Zwischen Kirche und Teich liegt Hamburgs

geografischer Mittelpunkt. Und nicht weit, an der Schönen

Aussicht 36, strahlt seit 1960 die Imam-Ali-Moschee mit einem

knapp 200 Quadratmeter großen, tonnenschweren Gebetstep-

pich. Auch der Norddeutsche Regatta Verein von 1868, immer-

hin der größte und zweitälteste Regatta-Club Deutschlands,

residiert an der Schönen Aussicht, und die nächste Sehenswür-

digkeit ist gleich nebenan, die Hausnummer 26. Das spätklassi-

zistische Gebäude war eines der ersten winterfesten Häuser auf

der Uhlenhorst. Die Kaufmannsfamilie Oetling ließ es in den

1860iger Jahren bauen. Seit 1965 logieren in der prächtigen

Villa hohe Gäste des Hamburger Senats. Von dort haben Köni-

gin Elizabeth II., Leonid Breschnew, der Dalai Lama, PLO-Chef

Arafat und Prinzessin Diana auf die Alster geguckt.

n

Susanne Kunckel