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Bewusst leben
ErinnernSie sichdaran, dass frühermanch-
mal Ihr Teller leer war, ohne dass Sie sich
wirklich erinnern konnten, was Sie geges-
sen haben, oder von A nach B gefahren
sind, ohne den Weg wahrgenommen
zu haben? So geht es vielen Menschen im
Alltagsstress. Die Zeit der Eile ist nun
vorbei. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit
auf Ihre Umgebung und auf die Dinge,
die Sie tun. Genießen Sie den Duft der
Rosen, spüren Sie die Sonne im Gesicht
und den Wind auf der Haut. Das Leben
bewusst wahrzunehmen ist eine große
Bereicherung.
Luxus des Nichtstuns
Familie, Job, Verpflichtungen – Jahrzehn-
telang richtet sich der Alltag vieler Men-
schen nach der Uhr. ImRuhestand können
Sie den Tag nach eigenen Wünschen ge-
stalten und aus der Routine aussteigen.
Bleiben Sie den ganzen Tag im gemütli-
chen Sessel sitzen und lesen Sie ihr Lieb-
lingsbuch in einem Rutsch durch, stöbern
Sie stundenlang in Fotoalben und schwel-
gen Sie dabei in Erinnerungen oder sitzen
Sie in der Sonne und genießen das Gefühl,
mit gutemGewissen einfach nichts zu tun.
Etwas Verrücktes zu tun
„Die besten Zeiten sind vorbei!“ „In dem
Alter tut man das nicht mehr!“ oder auch
„Der Zug ist abgefahren!“ Solche Sprüche
haben Sie bestimmt auch schon gehört.
Doch wer schreibt eigentlich vor, wann
man für etwas zu alt ist? Es muss ja nicht
gleich ein Fallschirmsprung sein. Aber
egal ob Italienischkurs an der Volkshoch-
schule, einen Volkstanz erlernen oder
der lang ersehnte Ausflug ans Meer –
verlieren Sie Ihre Träume nicht aus den
Augen. Realisieren Sie Ihre kleinen und
großen „Verrücktheiten“ und tun Sie das,
was Sie schon immer tun wollten. Ganz
egal, was die anderen denken!
Zeit, um Wissen weiter zu geben
Vielleicht können Sie nicht mehr drei
Stufen auf einmal die Treppe hinauf-
springen und werden körperlich langsa-
mer, aber dennoch haben Sie in vielen
Dingen einen Vorsprung: Sie haben ein
Leben lang Erfahrungen gesammelt,
verfügen über hohe Kompetenz in vie-
len Bereichen. Sie sind pragmatischer
und gelassener als früher und haben
eine Menge zu erzählen. Vielleicht
möchten Sie ja ein Ehrenamt überneh-
men oder können anderweitig Ihre Fähig-
keiten einsetzen. Schauen Sie sich um,
wo Ihr Wissen von Nutzen ist. Es ist ein
gutes Gefühl gebraucht zu werden.
Im nächsten Glockenturm kommenMen-
schen aus der „Kleinen Stadt“ zu Wort
und erzählen, was für sie das Leben im
Alter schön und lebenswert macht.
n
Adrienne Friedlaender
Altwerden ist wie auf einen Berg steigen.
Je höher man kommt, desto mehr Kräfte sind verbraucht,
aber um so weiter sieht man.
Ingmar Bergmann
Buch-Tipp
Für alle, die das Buch „Alt-
werden ist nichts für Feiglin-
ge“ von Joachim Fuchsberger
einmal lesen möchten: Es ist
in unserer Bibliothek vorhan-
den und kann auf Wunsch
ausgeliehen werden.