

Rund um den Glockenturm · Oktober 2016
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Leben bei uns
Seit fast 20 Jahren engagiert sich Annegret von Freyberg ehrenamtlich im Hospital. Über viele Jahre hat
sie die Arbeit der Hospizgruppen koordiniert und ist zugleich Gründungs- und Vorstandsmitglied der
Curator-Stiftung. Im Jahr 2015 wurde sie bei uns mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie ausge-
zeichnet. Nun verabschiedet sie sich, um sich künftig mehr ihrer Familie und den Enkelkindern widmen
zu können. Die Glockenturm-Redaktion sprach mit ihr:
S.H.:
Frau von Freyberg, wie ist es gekommen, dass
Sie sich gerade für ältere Menschen engagieren?
A.v. F.:
Zum Einen durch meine Großmutter, die in
einer Senioreneinrichtung lebte und zu der ich als
Kind eine sehr enge Beziehung hatte. Für
alte Menschen da sein, sie auch auf
ihrem letzten Weg begleiten,
das wollte ich. Aber auch
mein Mann, der dem
Johanniter Orden ange-
hört, hat dazu beige-
tragen. Als ich zum
ersten Mal Bewohner
in Haus Mohnblume
besuchte – das war
im Jahr 1998 – tat
ich dies als Mitglied
der Johanniter-Hilfsge-
meinschaft Hamburg.
S.H.:
Von den anfäng-
lichen Besuchsdiensten der
Johanniter Hilfsgemeinschaft
zur Koordinatorin für die Hospiz-
arbeit und zum Vorstandsmitglied der
Curator-Stiftung – wie hat sich das entwickelt?
A.v. F.:
Nach dem Abschluss meiner Ausbildung zur
Hospizhelferin habe ich im Hospital weitere Erfah-
rungen gesammelt und Menschen begleitet. Der
damalige Vorstand wollte eine neue Hospizgruppe
professionell aufbauen und fragte mich, ob ich die
Leitung übernehmen würde – das war im Jahr 2005.
Ich sagte zu und ein Jahr später begann meine Tä-
tigkeit als Koordinatorin. Mit dem neuen Trauercafé
für Menschen, die mit Verlust und Trauer umgehen
müssen, kam dann im vergangenen Jahr noch ein
weiteres Angebot hinzu.
S.H.:
Im Jahr 2000 wurde die Curator-Stiftung ge-
gründet, Sie waren Gründungsmitglied.
A.v. F.:
Die Curator-Stiftung hat es
sich zur Aufgabe gemacht, die
Bewohner zu unterstützen
und ihnen Lebensfreude
und mehr Lebensquali-
tät zu schenken. Hier
konnte ich aus der Er-
fahrung im Umgang
mit den Bewohnern
gut Ideen entwickeln,
was sie brauchen und
wie man sie am besten
unterstützen kann – ob
es nun die Leuchter für
die Gottesdienste, ein
Snoezelen-Wagen für de-
menziell erkrankte Senioren
oder die Förderung der Hospiz-
arbeit waren.
S.H.:
Ihr langjähriges Wirken für Andere, was be-
deutet das für Sie selbst?
A.v. F.:
Man kann so viel tun für ältere Menschen,
wenn man bereit ist, sie wahrzunehmen und ein
offenes Ohr, Auge und Herz für sie zu haben – das
hat mich immer geleitet und das hat auch mein
eigenes Leben reicher gemacht.
S.H.:
Herzlichen Dank für das Gespräch und alles
Gute für die Zeit, die jetzt vor Ihnen liegt!
Immer ein offenes Ohr, Auge und Herz haben
Eine großartige Frau im
Ehrenamt verabschiedet sich