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Arbeiten bei uns

Die Diagnose Asperger-Syndrom ihres

Sohnes veranlasste Antje Horn-Engeln,

sich bei Autismus Hamburg e. V. zu en-

gagieren. Heute unterstützt sie nicht

nur ihren Sohn, sondern viele Familien

in Hamburg.

Ein Dezembertag in Haus Dahlie. Der 20-

jährige Sebastian Engeln ist im Dienst. Er

unterstützt einige Bewohner beim Mit-

tagessen, er unterhält sich und lacht mit

ihnen, räumt das Geschirr ab und beglei-

tet anschließend einen Bewohner imRoll-

stuhl nach draußen. Viele in Haus Dahlie

kennen ihn gut, mögen ihn sehr. Sebasti-

an leistet seinen Bundesfreiwilligendienst

in unserer „Kleinen Stadt“, er ist BFDler.

Doch an diesem Tag ist er nicht nur für

die Bewohner da. Ein Kamerateam vom

Sender Hamburg 1 ist vor Ort und filmt

ihn bei der Arbeit. Sebastian steht der

Moderatorin Rede und Antwort vor lau-

fender Kamera, erzählt ohne Scheu von

seiner Arbeit, und dass es ihm großen

Spaß macht, mit den älteren Menschen

zusammen zu sein.

Leben mit dem Asperger-Syndrom

Der BFDler Sebastian scheint ein junger

Mann wie jeder andere in seinem Alter

zu sein – und doch ist er anders. Denn

Sebastian Engeln ist Autist, genauer ge-

sagt hat er das Asperger-Syndrom, eine

Autismus-Spektrum-Störung. Bei Autis-

mus handelt es sich um eine andere Art

der Wahrnehmung und der Informati-

onsverarbeitung. Autistische Menschen

denken und fühlen anders, manche le-

ben in ihrer eigenen Welt. Menschen mit

Autismus haben Auffälligkeiten im Kom-

munikations- und Sozialverhalten, rea-

gieren häufig anders als erwartet und

werden deshalb von ihrer Umwelt oft als

wunderlich wahrgenommen. Die Folge

ist, dass sie sich oft ausgegrenzt fühlen

und selten Freunde haben.

Aktive Hilfe für Betroffene

Das Kamerateam filmt an diesem Tag

Sebastian, doch die eigentliche Hauptper-

son ist seine Mutter, Antje Horn-Engeln.

Viele Jahre wusste die Familie nicht, war-

um ihr erstgeborener Sohn so ganz anders

und oft schwierig war. Erst als Antje

Horn-Engeln die Diagnose erfuhr, konnte

sie beginnen, ihm zu helfen. Sie engagierte

sich im Verein Autismus Hamburg e. V.

und erlebte, dass es viele Familien mit

betroffenen Kindern in Hamburg gibt.

Seitdem setzt sie sich für die Belange von

Menschen mit Autismus ein, berät Ange-

hörige und fördert die Aufklärung über

Autismus. Am 16. Dezember erhielt Antje

Horn-Engeln die Auszeichnung „Ham-

burgerin des Jahres 2015“ für ihr soziales

Engagement. In einer großen Fernsehga-

la wurde sie geehrt, und auch der kleine

Film mit Sebastian in Haus Dahlie wurde

gezeigt. Besonders dankbar jedoch ist

AntjeHorn-EngelnHerrnBociek, der Haus-

und Pflegedienstleitung von Haus Dahlie.

Er und sein Team unterstützen Sebastian

bei seiner Arbeit als Bundesfreiwilliger

im Haus auf vielfältige Weise.

n

sh

Berichtet vor laufender

Kamera von seiner Arbeit

als BFDler: Sebastian

Engeln im Gespräch mit

dem Kamerateam von

Hamburg 1.

Autismus:

Soziales Engagement hat viele Gesichter