Rund um den Glockenturm · November 2015
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Moment mal
Im Jahr 2015 fällt Allerheiligen auf einen Sonntag.
Allerheiligen ist ein fester Bestandteil des liturgi-
schen Kalenders auch der evangelischen Kirche.
Wegen seiner katholischen Wurzeln führt dieser
Tag im evangelischen Bereich eher ein Schattenda-
sein. In der Confessio Augustana, der bedeutends-
ten reformatorischen Bekenntnischrift, heißt es im
21. Artikel „Vom Dienst der Heiligen“:
„Vom Heili-
gendienst wird von den Unseren so gelehrt, dass
man der Heiligen gedenken soll, damit wir unse-
ren Glauben stärken, wenn wir sehen, wie ihnen
Gnade widerfahren und auch wie ihnen durch den
Glauben geholfen worden ist; außerdem soll man
sich an ihren guten Werken ein Beispiel nehmen,
ein jeder in seinem Beruf. Aus der Heiligen Schrift
kann man aber nicht beweisen, dass man die Heili-
gen anrufen oder Hilfe bei ihnen suchen soll.“
Viel Evangelische meinen, die Reformatoren hätten
Schluss gemacht mit der religiösen Arbeitsteilung:
Die Heiligen
dort
und wir
hier
. Die Reformatoren
vertreten die Auffassung, dass wir nicht mehr auf
andere verweisen können. Wir selber sind gefragt,
was wir vom Evangelium verstehen und in dieser
Welt leben – und sei unser Teil noch so klein. Leitend
ist hier das höchste Gebot:
„Du sollst den Herren,
deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von
ganzer Seele, von ganzem Gemüt und deinen
Nächsten wie dich selbst.“
(Markus 12,30ff).
Heilig
werde
ich nicht, indem
ich mich jeden Tag anstrenge.
Heilig
bin
ich schon, weil Gott mich in der Taufe zu
seinem Heiligen/ seiner Heiligen gemacht hat. Und
alles, was ich tun kann, ist diese Wahrheit Wirklich-
keit werden zu lassen.
Hierzu eine Geschichte: Ein Kind besuchte mit seiner
Mutter eine alte Kirche. Durch die großen bunten
Fenster fiel das Sonnenlicht in das dämmrige Gottes
haus und zauberte bunte Reflexe auf die Wände
und den Fußboden. Fasziniert betrachtete das Kind
die leuchtenden Gestalten, die in den Fenstern
dargestellt waren. „Wer ist das?“, fragte es seine
Mutter. „Das sind Heilige“, gab sie ihm zur Antwort.
Als Tage später im Kindergarten die Frage gestellt
wurde, was Heilige sind, wusste es sofort Bescheid:
„Heilige – das sind Menschen, durch die die Sonne
scheint.“
Solche Heiligen sollen wir sein. Wir können gar
nicht aus uns selbst heraus Lichtgestalten sein.
Alles, was wir sind und sein können, ist, wie ein Glas-
fenster zu sein, durch das Gott hindurch leuchtet.
Mit den besten Segensgrüßen!
Ihre
Pastorin Hanna Hirt
Liebe Menschen im
und um das Hospital!
Herzliche Einladung
Zur Morgenandacht am Buß- und Bettag, am
Mittwoch, den 18.November, in der Kirche
um 10.00 Uhr.
Zum Gottesdienst am Ewigkeitssonntag, den
22.November, um 10.00 Uhr
gemeinsam mit
den Mitarbeiterinnen des Hospitals.
Am
Ewigkeitssonntag um 15.00 Uhr: Andacht am
Hospitalgrab
(Abfahrt 14.30 Uhr beim Emp-
fangszentrum). Anschließend Kranzniederlegung.
Anmeldung für die Busfahrt an der Rezeption.
Nach der Rückkehr Einladung zur Kaffee- und
Teetafel im Parkrestaurant.
Zum Gottesdienst am 1. Advent: Segnungsgot-
tesdienst für die neuen Lebensbegleiterinnen.