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Gesellschaft
Fröhlicher Tanz amWeltseniorentag
Wir sind da –
wir sind nicht allein!
Am 1. Oktober herrscht am Hauptbahnhof turbulentes Treiben–
mehr als sonst. Kurz vor 11.00 Uhr versammelt sich am Ausgang
Kirchenallee an diesem Tag eine größere Menschmenge. Es sind
gut gelaunte Senioren, bunt gekleidet mit Luftballons.
Maria Stehn und Dorothea Reese aus
unserer „Kleinen Stadt“ sind auch dabei.
Gemeinsam wollen die Senioren um
Punkt 11.00 Uhr tanzen – den Senioren-
Flashmob zum Weltseniorentag. Initia-
tor des „Blitztanzes“ ist der Verein „Wege
aus der Einsamkeit“. Andere Seniorenge-
meinschaften wie beispielsweise die
„Rockenden Senioren“ sind ebenfalls
gekommen und verteilen ihre Handzet-
tel. Presse und Fernsehen sind bereits in
Stellung gegangen.
Ein Tanzlehrer erklärt kurz die Schritte
und Bewegungen zum ausgewählten
Musiktitel „Spark of Life“, alle probieren
kurz und dann geht es los… Die Leute
bewegen sich zur Musik, schwingen ihre
Luftballons, sind fröhlich und unbe-
schwert. Die umstehenden Menschen
werden aufmerksam, einige machen
spontan mit, andere zücken schnell die
Kamera für ein Foto vom fröhlichen Trei-
ben. Nach dem Tanz sind alle eingeladen
zu einem Getränk ins „Schweinske“ im
Hauptbahnhof.
Mit dem Tanz und vielen weltweit statt-
findenden Veranstaltungen und Demon-
strationen am Weltseniorentag wird die
ältere Generation in den Mittelpunkt
gerückt. Die Menschen zeigen, dass älter
werden nicht gleichbedeutend mit Ein-
samkeit und Isolation sein
muss, dass sie aktiv am Le-
ben teilhaben und ihre Er-
fahrung und ihr Können
in die Gesellschaft ein-
bringen wollen. Vor 25
Jahren wurde der Weltse-
niorentag von der UNO
ins Leben gerufen, um auf
die Bedeutung und die
Probleme der älteren Ge-
neration aufmerksam zu
machen. Beim „Blitztanz“
am Hauptbahnhof jeden-
falls entstand schnell eine spontane Ge-
meinschaft. Anschließender Kommentar
von Maria Stehn und Dorothea Reese:
„Es hat Spaß gemacht, der Tanz war nur
etwas kurz, und wir hätten gern noch ein
wenig weitergetanzt“.
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sh