RundumdenGlockenturm /Mai 2015
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Lebenbei uns
Wir nahmen unsere Hunde immer mit
auf Reisen. Einmal standein Seminar an.
Zunächstwarauchallesgut,Daisy, unser
Dackel, freute sich, bei uns sein zu kön-
nen. Eine Taschenlampewecktemich in
der Nacht. Mein Mann ging mit Daisy
raus. Siewollte fremdeGassi gehen. Da-
nach war Ruhe; zunächst. Nach einer
Stundewar ichanderReihe.MeinMann
hatteOropax indenOhren. Ich versuch-
te, im Dunkeln zurecht zu kommen.
Peng, das war mein Kopf, ich hatte ver-
gessen, dass ich ineinemEtagenbett lag.
Vorsichtig die Füße heraus, in welche
Richtung, kurze Überlegung – nach
rechts – und landete voll imHundewas-
sernapf. Wo, verflixt, hängen die Hand-
tücher?Egal, luftgetrocknet hält sich so-
wiesobesser.Wir schlichen raus. „Warte,
nicht so stürmisch!“Die Tür war gottlob
offen.MeineNase isteingutausgebilde-
tesSinnesorgan, aberdochkeineHunde-
nase. Wie konnte ich ahnen, dass eine
Katze vor der Tür saß. Es gab eine kurze
Hatz, in Sekundenschnelle waren sie
weg, HundundKatz. Ich stand allein
untereinemwunderschönenSter-
nenhimmel, aber eigentlich
wollte ich ja schlafen. Wo
steckt der Hund denn bloß?
Ich sehe ihn, „kommst du
her!“ Keine Reaktion, Dackel
haben ihreneigenenKopf. Ich
geh‘ indieRichtung. DerDackel
war einStein. AberdaSteinenicht
Tiergeschichten
Reise-Erlebnismit
unseremDackelDaisy
Sich ineiner fremdenUmgebungzurechtzufinden ist fürunsMenschen
meistensneuundaufregend.Dageht esDackelDaisynicht anders.
gehen können, müsste das, was da
kommt, unser Dackel sein. Ichwar froh,
dass ich ihnwiederhatte, sodass ich frei-
willig noch eine Runde drehte. Dann
schlichenwirwieder insHaus, aberRuhe
gab es noch nicht. Der Schock, sieben
Stunden im Auto sitzen zu müsse, saß
zu tief. Dazu ein fremdes Quartier. Er
suchte meine Nähe, und da ich nicht in
denHundekorb reinwollte und es auch
von der Größe her nicht möglich war,
kam er in meinen Korb. Guter Instinkt,
nocheineZusatzdeckemitzunehmen.
UnserDackelwarein lieber,klugerHund,
aber zur Teilnahme an Seminaren völlig
ungeeignet.
n
HedwigKassner
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