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1. dem sensorischen Gedächtnis,
das eintretende Reize für Bruchteile von
Sekunden speichert.
2. dem Kurzzeitgedächtnis,
in das wichtige Informationen wandern,
dort aber nur sehr kurz verbleiben.
3. dem Langzeitgedächtnis,
in das vor allem das kommt, was wir
längerfristig brauchen können. Das
Langzeitgedächtnis ist noch einmal in
die folgenden drei Bereiche unterteilt:
Im episodischen Gedächtnis „lebt“ bei-
spielsweise unsere erste Liebe. Das
semantische Gedächtnis ist wiederum
für die harten Fakten zuständig: Wie viel
Wasser unsere Geranien im Sommer be-
nötigen, oder wie der Name des ersten
Bundeskanzlers lautet. Das prozedurale
Gedächtnis arbeitet eng mit unserem
Unterbewusstsein zusammen. Es spei-
chert Dinge, die uns gar nicht bewusst
sind, die aber trotzdem reibungslos funk-
tionieren, wie zum Beispiel Bewegungs-
abläufe beim Gehen, oder wie wir uns
die Schuhe zubinden.
Vergessen als normaler Bestandteil
des Lebens
Wo genau in unserem Gehirn gewisse
Erinnerungen gespeichert werden, weiß
man noch nicht genau. Ebenso ist nach
wie vor nicht abschließend geklärt, war-
um das Gedächtnis manchmal einfach
ausfällt. Wohl jeder kennt die Situation,
dass einem in einem Gespräch plötzlich
der Name des Gesprächspartners nicht
einfällt. Kurze Zeit später, und das oft in
einer vollkommen anderen Situation, ist
der Name dann wieder präsent. Das
Vergessen im normalen Umfang ist ein
fester Bestandteil unseres Lebens, der
uns nicht beunruhigen muss. Erst, wenn
man zu viel vergisst und dadurch Lebens-
qualität einbüßt, sollte man zum Arzt
gehen und dies untersuchen lassen.
Mit etwas Training und gesunder
Lebensweise
Der berühmte römische Staatsmann
Cicero wusste bereits vor mehr als 2.000
Jahren, wie wichtig es ist, das Gedächtnis
zu trainieren. „Das Gedächtnis nimmt ab,
wenn man es nicht schult“, schrieb er.
Zum Glück gibt es heute viele Möglich-
keiten und guteMethoden, das Gedächt-
nis fit und leistungsfähig zu halten und
obendrein noch Spaß und Unterhaltung
dabei zu haben. Bei uns im Hospital zum
Heiligen Geist finden zahlreiche Ange-
bote für Gedächtnistraining statt. Ganz
neu ist „Denksport“, das Fitnessangebot
für Kopf und Körper von Jenny Schendel.
Auch das beliebte Gedächtnistraining in
Haus Orchidee wurde vor kurzem wieder
neu aufgenommen, unter der Leitung
von Tanja Kerler. Wie immer finden Sie
unsere Angebote auf der „Aktiv durch
die Woche“-Seite im Glockenturm.
Auch mit einer gesunden Lebensführung
können wir unser Gehirn unterstützen,
damit es weiterhin seine großartige
Arbeit für uns verrichten kann: Wer für
eine ausgewogene Ernährung und aus-
reichende Bewegung sorgt und mög-
lichst nicht raucht, tut bereits viel für
das Gedächtnis. Wichtig ist auch, das
Gehirn immer wieder herauszufordern:
Stellen Sie doch einfach mal den Papier-
korb an eine ganz andere als die ge-
wohnte Stelle oder benutzen Sie ein
paar Tage statt der rechten die linke
Hand. Halten Sie Kontakt zur jungen
Generation, fragen Sie, was die jungen
Menschen bewegt und versetzen Sie
sich in ihre Situation. Das ist eine Reise in
eine neue Welt, die nichts kostet, aber
ganz neue Perspektiven bietet.
n
Andrea Vogt-Bolm
Gedächtnistraining
mit Tanja Kerler
Wann:
Jeden Montag,
14.30 – 15.30 Uhr
Wo:
Haus Orchidee,
Saal
Denksport
mit Jenny Schendel
Haus Robinie:
Jeden Mittwoch,
10.00 – 10.45 Uhr
Haus Iris:
Jeden Mittwoch,
11.00 – 11.45 Uhr
Andrea Vogt-Bolm