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Rund um den Glockenturm · Juli / August 2016

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Rubrik

Natur & Gesundheit

Knochen sind lebendig

Wir stellen uns die Knochen als starres Gebilde vor.

Auch wenn sie nach außen leblos und unbeweglich

erscheinen, findet doch in ihrem Innern ein faszi-

nierendes Zusammenspiel von Zellen statt. Unsere

Knochen müssen tagtäglich Schwerstarbeit leisten

und sich regelmäßig erneuern: „morsche“ Knochen-

substanz muss ab- und neue aufgebaut werden.

Normalerweise funktioniert

das – wie auch vieles ande-

re in unserem Körper – auf

selbstverständlich wunderbare

Weise. Aber genau dieses per-

fekt aufeinander abgestimmte

Zusammenspiel gelingt bei

Osteoporose nicht mehr. Der

Begriff Osteoporose kommt

aus dem Griechischen und be-

deutet „Osteo“ für Knochen

und „Poros“ für Pore – also

poröser Knochen. Osteoporose

tritt überwiegend nach dem

60. Lebensjahr in Erscheinung.

Nur jeder fünfte Osteoporose-

Patient ist männlich.

Symptome? Fehlanzeige!

Schlimm ist, dass Osteoporose

zunächst vollkommen symptomlos verläuft. Das

langsame Schwinden von Knochen-Halt und -Stabi-

lität verursacht keine Schmerzen. Erst in fortge-

schrittenem Stadium kommt es zu sehr gravieren-

den Symptomen wie Knochenbrüchen. Meist wird

eine Osteoporose erst dann diagnostiziert, wenn –

meist ohne erkennbaren Anlass – ein Knochen bricht

und damit heftigste Schmerzen entstehen. Bei fort-

geschrittener und unbehandelter Osteoporose sind

die Knochen unbemerkt so porös geworden, dass

sogar kleinste Belastungen verheerende Folgen ha-

ben können. Nicht selten können dann das Heben

einer Tasche, leichtes Stolpern oder gar Husten zu

einem Knochenbruch führen.

Vorbeugen und gezielte Therapie

Die Diagnostik ist simpel und tut

nicht weh. Zudem ist eine Kno-

chendichtemessung gesundheit-

lich unbedenklich und kann

Klarheit darüber geben, ob und

wie weit die Knochenmöglicher-

weise bereits geschwächt sind.

Unter bestimmten Bedingungen

übernimmt die Krankenkasse die

Kosten für die Knochendichtemes-

sung. Mit einer individuell abge-

stimmten Therapie lässt sich dem

Knochenabbau und damit schlim-

men Folgen entgegenwirken.

Aber auchwenn Sie nicht betroffen sind,

können Sie dem schleichenden Knochen-

abbau, der imAlter auch ohneOsteoporose

„normal“ ist, mit einfachen Mitteln entgegenwir-

ken: Bewegen Sie sich viel an frischer Luft, ernähren

Sie sich ausgewogen mit ausreichend Calcium und

vermeiden Sie möglichst Alkohol, Nikotin und über-

mäßigen Koffeingenuss. Denn wie immer gilt: Vor-

beugen ist besser als Heilen!

n

Andrea Vogt-Bolm

Damit Ihre Knochen keinen Knacks bekommen

Vorbeugung und Hilfe

bei Osteoporose

Was genau ist eigentlich diese Krankheit, die aus heiterem Himmel

Knochen brechen lässt und damit die Angst vor weiteren Brüchen und

starken Schmerzen zum Lebensbegleiter werden lässt?