CP-HOS-15-002 Glockenturm-Febr_rz.indd - page 8

RundumdenGlockenturm / Februar 2015
8
Über die Heiligengeistbrücke gelangt man vom Steigenberger Hotel über das
Alsterfleet zum Rödingsmarkt.Wennman genau hinsieht, erkenntman dasWap-
pen des Hospitals zum Heiligen Geist mit dem Ritterkopf am Brückenbogen. Ein
paar Schritteweiterweist einSchildamGebäudeder ehemaligenOberfinanzdirek-
tiondaraufhin, dasshier einstdasHospital zumHeiligenGeist stand.
Spenden fürdas Seelenheil
KeineLegendewiebeimMarien-Magda-
lenen-Kloster rankt sich um die Entste-
hung der ältesten und so bedeutenden
Einrichtung für arme, kranke und alte
Menschen. Gegründet wahrscheinlich
von Bürgern der Stadt etwa zur selben
Zeit wie das Marien-Magdalenen-Klos-
ter, wuchs das Hospital zum Heiligen
Geist im Laufe der Zeit schnell zu einer
wohlhabenden und aktiv am Wirt-
schaftsgeschehen der Stadt teilhaben-
den Institution heranmit großem Land-
besitz und einer prächtigen Kirche (14.
Jahrhundert). DieBürger der Stadt spen-
deten reichlich für die „armen Seelen“,
bedürftige undhäufig ältereMenschen,
diediegrößteGruppeder „Hospitaliten“
ausmachten. Die Sorge der Bürger für
das Wohl dieser Menschen beeindruckt
uns, doch taten siedamit durchaus auch
etwas für ihr eigenes Seelenheil. Mit Al-
mosen für Arme undKranke und einem
gottgefälligen Leben hoffte man, nach
demTodedemFegefeuer zuentgehen.
VerschiedeneMenschen
Das Hospital-Wappen am Brückenkopf
mag manchem Reisenden als Hinweis
gedient haben, dass er hier vorüberge-
hend eine Herberge finden könnte.
Durchreisende und Pilger wurden im
„Gasthaus“ aufgenommen. Eine wichti-
ge und zahlungskräftige Gruppe waren
diePfründner,die sicheingekaufthatten
durch Übertragung von Besitz
undLand, um imHospital imAl-
ter ein standesgemäßes Leben
führen zu können. Die „Pröve-
ner“ lebten im Steinhaus, etwas
komfortabler also, und je nach-
dem, wie „gut“ sie sich einge-
kauft hatten, handelten sie für
sichbestmöglicheBedingungen
aus. Sogelangesmancheinem,
eine Kuh zu halten, eineMagd
zu beschäftigen, oder am Tisch
des Pastors zu speisen. Die Pfle-
ge der Menschen oblag den „fratres et
sorores“, einer Art Laienkonvent. Pflege
bedeuteteSorgefürdasSeelenheil,denn
dieHeilung lag für dieMenschendieser
Zeit einzig inderHandGottes.
n
sh
EinenSchatz im
Himmel sammeln…
VondenAnfängendesHospitals zumHeiligenGeist
LesenSie inder
nächstenAusgabe
von „Rundumden
Glockenturm“:
Der „KleineHeilige
Geist“–dasHospital
St. Elisabeth
Teil 2
Geschichte
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...32
Powered by FlippingBook