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Rund um den Glockenturm · Mai 2016

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Moment mal

„Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tem-

pel des Heiligen Geistes ist, der in euch

ist und den ihr von Gott habt …?“

(1. Korinther 6,19)

Mit dieser Frage erinnert uns Paulus dar-

an, dass unser Leib gleichsam unsere

„Kirche“ ist bzw. zur „Kirche“ werden

kann, wenn wir uns bewusst werden,

dass der Geist Gottes in uns wohnt.

Es ist vielleicht kein Zufall, dass man sich

in den letzten Jahren wieder vermehrt

dem Körper zuwendet: Der makellose

und fitte Körper hat Hochkonjunktur!

Seine Grenzen werden ausgelotet und

ausgeweitet. Viele Geschäftszweige müss-

ten dichtmachen, wenn die Werbebot-

schaften für ihre Produkte nicht gekop-

pelt würden mit Nacktheit und Sex.

Alternde Körper und körperliche Schwä-

che finden ihre Heimat eher in TV-Sen-

dungen wie „Visite“. Wer mit Einschrän-

kungen und Leiden zu kämpfen hat,

sieht sich dem kritischen Blick der ande-

ren ausgesetzt. Der ist nicht einfach zu

ertragen, denn unser Körper ist ja nicht

nur „fit for fun“, sondern immer auch ein

Spiegelbild unserer Lebensgeschichte, die

guten und die schweren Tage unseres Le-

bens offenbaren sich an unserem Leib.

Für Paulus ist der physische Körper nur

ein Aspekt unseres Körpers. Wir besitzen

noch einen geistigen Körper: Erde und

Himmel kommen in uns zusammen. Wir

haben im Christentum eine Wahrheit

verdrängt, nämlich, dass das Diesseits

und das Jenseits in uns sind. Wir haben

den Himmel aus unserem Leben ver-

bannt und damit einschneidend an

Lebensqualität verloren: Solange wir

nur im Diesseits leben, sind wir arme

Menschen.

Wir müssen hinnehmen, wie sich im Lau-

fe des Lebens unser Körper unaufhalt-

sam verändert, wie er seine Spannkraft

und Beweglichkeit verliert. Wenn wir

wüssten, welche Schönheit Gott tief in

uns gepflanzt hat und dass wir diese

Schönheit im Leben entfalten und zum

Ausdruck bringen können, dann wären

wir glückliche Menschen. Wir wissen,

dass Menschen, die im Leben viel erlebt

haben und dabei geistig gereift sind,

schöne Menschen sind. Schönheit kennt

keine Altersgrenze!

Paulus sagt, Christus wohnt in uns, erfüllt

uns und durch ihn werden wir in das Bild

Gottes verwandelt. Wir haben Anteil an

seinem Auferstehungsleib, hier, jetzt, in

diesem Körper. Wir brauchen den geisti-

gen Leib, weil wir das Licht brauchen, das

uns erhellt, weil wir die Liebe brauchen,

die uns von innen erfüllt und die strahlt,

wenn wir sie weitergeben.

Auch ein durch Krankheit und Gewalt

beschädigter Körper, auch ein behinder-

ter Körper enthält die Fülle göttlichen

Lebens. Paulus fordert uns auf: Zieht

den geistigen Leib Gottes an, zieht das

Lichtkleid Gottes an!

Dort finden wir alles, was wir im Leben

brauchen: den Himmel und die Erde. Me-

ditierend können wir uns hineintragen

lassen in unseren innersten Grund. Und

dann hören wir die Stimme, die uns

freundlich erinnert:

„Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tem-

pel des Heiligen Geistes ist, der in euch

wohnt und den ihr von Gott habt?“

Mit pfingstlichen Grüßen!

Ihre Pastorin Hanna Hirt

Liebe Menschen im

und um das Hospital!

Herzliche Einladung

zum Erzählcafé

Wo:

Foyer des Festsaals

Wann:

Mittwoch, den

4. Mai 2016, 15.30 Uhr.

Frau Sierig (ehemals

Oberalte) erzählt aus

der Geschichte des Hos-

pitals und der

Oberalten. Ihre An-

meldung beim Emp-

fang erleichtert die

Vorbereitung.

Herzliche Einladung

zum Festgottesdienst

Wo:

Festsaal

Wann:

Pfingstsonntag,

den 15. Mai 2016,

10.00 Uhr, gemeinsam

mit dem Kollegium

der Oberalten und

dem Vorstand.

Musik: Butterfly Poets

(Jenny Schendel und

Thomas Adam).