Glockenturm-Oktober_2015 - page 4

RundumdenGlockenturm · Oktober 2015
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Momentmal
Wenndie vonwildemWeinbewachseneWand von
Haus Goldregen in Rot und Gold leuchtet, die grü-
nen Blätter des Ginkgobaumes zu einem Sonnen-
gelb sichgewandelt habenund inder aufkommen-
den Dämmerung die Starenschwärme auf ihrem
WegzudenSchlafplätzenwahreFlugschauenunse-
remAugebieten, dannwirdesHerbst.
Diedritte Jahreszeit ist eingezogen. Sie ist eineZeit
des Dankens und der Dankbarkeit: Als christliche
Gemeinde feiern wir das Erntedankfest am ersten
Sonntag im Oktober. Wir bringen unsere Gaben
zum Altar, um sie dann später weiterzureichen an
die, die sie unbedingt brauchen, um ihren Hunger
zu stillen.Wir reichen sieweiter an Flüchtlingeund
mittelloseMenschen.
Ich freue mich sehr darüber, dass diese Kultur der
Dankbarkeit bei uns im Hospital nicht versandet,
ganz im Gegenteil: Diese Kultur lebt bei uns in
vielen Schattierungen und Gestalten. Über diese
Kultur des Schenkens, der Großzügigkeit und des
Dankens freue ichmich sehr!
Wie trübe wäre es um eine Gemeinde, ein Unter-
nehmen (und auch eineArbeitsgemeinschaft!) und
um eineGesellschaft bestellt, inder das Anspruchs-
denken die Szene beherrscht. Das Karussell von
Forderung undGegenforderung, von Leistung und
Gegenleistung würde sich immer schneller drehen
und zu einer schwer erträgli-
chenHaltungwerden:Allessteht
einemzu, alles kanneingeklagtwerden.Wermöch-
te in solchenVerhältnissen leben?
Wer sich ständigoder immer wieder imModus der
Sorge um das „Genug-Kriegen“ aufhält, der droht
unversehens in der Angst „zu kurz zu kommen“ zu
versinken. Das ist geistlich und psychophysisch ein
sehr ungesunder Zustand: Groll, Gram und schlech-
te Stimmung machen sich breit, die Mundwinkel
wandern nach unten, Menschen werden unge-
nießbar. Jeder Blick ins Neue Testament lehrt uns,
dass Schenken und Danken zusammengehören:
„Was hast du, was du nicht empfangen hättest?“
(1. Korinther4,7)
Christenwissen, dass alles, was ist, verdankt ist und
keineswegs selbstverständlich. EinWort vonRomano
Guardini möge uns in dieser Haltung stärkend be-
gleiten: „Immerfort empfange ichmich aus deiner
Hand, Gott, das istmeineWahrheit undmeine Freu-
de. Immerfort blickst dumich an, und ich lebe aus
deinemBlick.DumeinSchöpferundmeinHeil.“
MitbestenGrüßenundSegenswünschen!
PastorinHannaHirt
LiebeMenschen im
undumdasHospital!
Vorschau
Herzliche Einladung zum
Festgottesdienst am
Erntedanktag,
am
4. Oktober, um 10.00 Uhr.
Alle, die Zeit und Lust haben, sind anschließend
zueinemeinfachenMahleingeladen:EineSuppe,
einStück frischesBrot, einGlasWeinoderSaft…
ImNovemberwirdein
„KollegvorOrt“
angeboten.
Dozent: Hauptpastor em. Dr. Ferdinand Ahuis
wird mit Interessierten am Thema „Luther und
die Bilderstürmer“ arbeiten, und zwar an den
Donnerstagen5.11., 12.11., 19.11., 26.11., jeweils
15.30 – 17.00 Uhr, im Konferenzraum des Kun-
denzentrums. Kostenbeitrag:40,00€; fürBewoh-
nerdesHospitals20,00€.
Anmeldung telefonisch unter (040) 441134211
(IrinaNebocat) oder perMail an
kolleg@haupt-
kirche-stnikolai.de.
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