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Rund um den Glockenturm · November 2016

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Moment mal

Wie kommen wir Menschen zur Ruhe? Wie kommen

wir zur Ruhe in ruhelosen Zeiten, inmitten der

Ruhelosigkeit der Welt? Die Antwort auf diese uns

Menschen im tiefsten bewegende Frage lautet:

Indem wir auf Gottes Wort hören, uns dieses Wort

für unser Leben gesagt sein lassen!

Einer, der spät in seinem Leben, aber eben nicht

zu spät, diese Antwort hörte und sie annahm, war

Augustin (354 – 430 n. Chr.), der nach seiner Bekeh-

rung zu einem unserer Kirchenväter wurde. Augustin

schrieb rückblickend auf sein Leben:

„Spät habe ich

dich geliebt, o Herr, ewig neue Schönheit; du warst

mit mir, aber ich war fern von dir. Nun hast du mich

gerufen und hast meine Taubheit von mir genom-

men; du hast geleuchtet und geglänzt, dass meine

Blindheit schwand, du hast meinen Geist geführt,

dass ich nun in dir atme und dich schmecke und nach

dir hungere und dürste. Du, Herr, hast uns geschaf-

fen mit der Sehnsucht nach dir: und unser Herz ist

ruhelos, bis es Ruhe findet in dir.“

Der moderne aufgeklärte, aber gewiss nicht „abge-

klärte“ Mensch macht sich das Leben selbst schwer

in seiner Gottvergessenheit. Autonom will er alles

„machen“ und macht am Ende so vieles unwieder-

bringlich kaputt in der Schöpfung, letztendlich

eben auch sich selber. Die Schöpfung ist von Gott,

wie es in der Bibel heißt, „sehr gut“ geschaffen, und

was wesentlich zu ihr gehört, ist der siebte Tag als

Ruhetag. Das Einhalten dieses Ruhetages ist von

solcher Bedeutung, dass es zu den wichtigsten

Geboten für ein gelingendes Leben zählt.

„Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst.

Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke

tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des

HERRN, deines Gottes. … Denn in sechs Tagen hat

der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer

und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten

Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und

heiligte ihn.“

(2. Mose 20, 8–11)

Das Ruhegebot ist so wichtig, dass es als 3. Gebot

Aufnahme fand in die Zehn Gebote, den Dekalog.

Gott segnet und heiligt den

Ruhetag. Jede und jeder von uns

weiß, was wir im Laufe der Zeit aus dem Sonntag

gemacht haben. Wir haben ihn der Dauermobil-

machung und der rastlosen Geschäftigkeit ge-

opfert. Ich meine, wir müssen Wege finden, wieder

zu einer wohltuenden und geordneten Ruhe zu

finden. Ruhelosigkeit hält auf Dauer niemand aus.

Burn-out trifft nicht nur den Einzelnen, sondern

auch die ganze Gesellschaft.

In der Begegnung mit Gott, im Gespräch mit Gott,

das wir Gebet nennen, wird unsere Ruhelosigkeit

in Ruhe gekehrt, in Geborgenheit gewandelt.

Deshalb macht es Sinn, den Sonntag zu heiligen,

zum Beispiel darin, dass man in die Kirche geht,

Gottes Wort hört, singt und betet. Der Gottesdienst

ist der „vornehmste Dienst“ einer Kirchengemeinde.

Im Gottesdienst dient Gott uns, unserem Leben.

Und noch einmal die Worte des Kirchenvaters

Augustin:

„Du Herr, hast uns geschaffen mit der

Sehnsucht nach dir: und unser Herz ist ruhelos, bis

es Ruhe findet in dir.“

Mit herzlichen Grüßen!

Ihre

Ihre Pastorin Hanna Hirt

Liebe Menschen im

und um das Hospital!

Herzliche Einladung

 

zur Andacht am Buß- und Bettag,

am Mittwoch, den 16. November, um 10.00 Uhr

 

zum Ewigkeitssonntag mit Totengedenken am

Sonntag, den 20. November, um 10.00 Uhr

 

zur Andacht am Hospitalgrab auf dem Friedhof

Ohlsdorf am Sonntag, den 20. November, um

15.00 Uhr (Bitte an der Rezeption anmelden.

Abfahrt nach Ohlsdorf ist um 14.30 Uhr von

der Rezeption aus; anschließend Kaffee- und

Teetafel im Parkrestaurant)

 

zum Gottesdienst am 1. Advent, am Sonntag,

den 27. November, um 10.00 Uhr. Wir entzünden

das erste Licht am großen Adventskranz!